Obwohl AUTOSAR einen Standard für den Austausch von Systembeschreibungsdateien bietet, geht er nicht immer reibungslos vonstatten. Sowohl beim Austausch zwischen OEMs und Zulieferern als auch zwischen verschiedenen AUTOSAR-Werkzeugen kann es zu Unstimmigkeiten kommen. Früh im Entwicklungsprozess werden die Daten oftmals nicht automatisch auf Korrektheit geprüft. So kann es passieren, dass inkonsistente ARXML-Dateien ausgetauscht werden. Das wiederum führt zu Zeitverlust und zusätzlicher Arbeit, da die Fehler gemeldet, die Quelle korrigiert und der Austausch wiederholt werden muss.
Um die Qualität vor der Datenübertragung zu erhöhen, ist es notwendig, die Daten manuell oder automatisch zu validieren, und das idealerweise lange bevor die Daten ausgetauscht werden.
Beispiele für den Datenaustausch im AUTOSAR-Entwicklungsprozess.
Der Datenaustausch zwischen OEMs und Zulieferern besteht üblicherweise aus Systembeschreibungsdateien. Bevor eine Datei übertragen wird, muss sie nach den unternehmensspezifischen Prozessen auf Vollständigkeit geprüft werden. Beispiele für unvollständige Daten sind fehlende Datentypen oder Init-Werte sowie fehlende Elemente in der Busspezifikation. Für den Austausch verfügen die Daten üblicherweise nur über eine bestimmte Detailtiefe.
Neben der Vollständigkeit muss auch die Semantik geprüft werden. Das geschieht mit Hilfe von AUTOSAR-Bedingungen, die die semantischen Regeln basierend auf dem AUTOSAR-Schema definieren. Auch ist es sinnvoll, zusätzliche semantische Prüfungen hinzuzufügen, die teilweise auch unternehmensspezifisch sein können. Zum Beispiel können semantische Prüfungen verwendet werden, um abzusichern, dass die Init-Werte in dem für den entsprechenden Datentyp definierten Wertebereich liegen.
Wenn Daten zwischen Werkzeugen ausgetauscht werden, gelten dafür verschiedene Bedingungen. Zum Beispiel erfordert ein RTE-Generator vollständige Daten zu allem, was die RTE betrifft. Das heißt, dass für jeden Anwendungsdatentyp ein Implementierungsdatentyp definiert werden muss, dass der Datenzugriff von Runnables auf Variablen detailliert spezifiziert sein muss usw.
Bei den Schnittstellen zwischen den verschiedenen Parteien spielt neben der Vollständigkeit auch die semantische Korrektheit eine entscheidende Rolle beim Datenaustausch zwischen Architekturwerkzeug und RTE-Generator. Auch hier sind die AUTOSAR-Bedingungen Ausgangspunkt für das Auffinden semantischer Fehler. Zudem lassen sie sich erweitern, um weitere Prüfungen hinzuzufügen.
Präzise Fehlermeldungen vereinfachen die Absicherung mit SystemDesk.
Für die AUTOSAR-basierte Entwicklung bietet dSPACE das leistungsstarke Werkzeug SystemDesk. Es bietet umfassende Absicherungsfunktionen, um mühsame Korrekturschleifen zu vermeiden. Generell sollte während der Datengenerierung so oft wie möglich abgesichert werden, da so Fehler sehr früh erkannt und behoben werden können.
SystemDesk verfügt über einen umfassenden Standard-Regelsatz, der einen Großteil der täglichen Anwendungsfälle abdeckt. Zu den Regeln gehören viele Bedingungen des Software-Komponenten-Templates und des System-Templates gemäß AUTOSAR sowie Vollständigkeitsprüfungen für die RTE-Generierung.
So können Anwender ohne Vorarbeiten direkt mit der Absicherung beginnen. Auch ist es möglich, nur manche der vordefinierten Regeln in einem bestimmten Szenario einzusetzen. Zudem lassen sich eigene Regeln mit Python-Skripten hinzufügen. Das ist aus zwei Gründen besonders praktisch: Zum einen ist es die einzige Möglichkeit, die Vollständigkeit in einem unternehmensspezifischen Prozess sicherzustellen. Zum anderen wird es so möglich, Regeln für bestimmte Werkzeuge zu erstellen, zum Beispiel für einen bestimmten RTE-Generator, der bestimmte Daten erwartet.
Eine umfassender Absicherungsprozess entdeckt und behebt Fehler zuverlässig und frühzeitig. Bei kleineren Szenarien kann die Absicherung manuell gestartet werden, wodurch der Anwender die volle Kontrolle über jeden Schritt behält. Bei größeren Szenarien, an denen mehr Personen und Dateien beteiligt sind, erlaubt SystemDesk einen automatisierten Prozess, der die Dateien bei jedem Einchecken absichert.
In beiden Fällen liefert ein Absicherungsbericht Details zu allen gefundenen Fehlern mit präzisen und aussagekräftigen Fehlermeldungen sowie Verlinkungen zwischen Fehlerbeschreibung und betreffender Komponente.
Neben der Absicherungsunterstützung ist SystemDesk sehr offen in Bezug auf den Import von ARXML-Dateien. Alle Dateien, die nach dem AUTOSAR-Schema aufgebaut sind, werden in Gänze importiert und exportiert, so dass SystemDesk keine neuen Unwegsamkeiten beim Dateiimport generiert. Bei der Absicherung mit SystemDesk entstehen somit keine weiteren Engpässe, auf die sich die Werkzeugkette einstellen muss.
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